Warum Corona für „unsere Generation“ so gefährlich ist

Dr. Elisabeth Pittermann: Warum Corona für „unsere Generation“ so gefährlich ist

Corona ist von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion übertragbar, die Inkubationszeit (vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen) beträgt circa 14 Tage, in denen der symptomlose Infizierte bereits für andere Menschen durch Sprechen, Husten, Berührungen als Überträger gefährlich wird.
Das Virus ist am gefährlichsten für Menschen über 65, ganz besonders für die über 80. In erster Linie schädigt es massiv die Lunge, die bei Älteren bereits immer angegriffen ist, sei es durch Rauchen, durch gefährliche Arbeiten oder auch Umweltbelastungen. Außerdem ist bei Älteren die Herz­funktion oft nicht ganz intakt, viele leiden an Diabetes, Niere und Leber haben häufig Schäden.

Wenn mich wer fragt, wie es mir geht, antworte ich immer: „Für 74 ausgezeichnet. Wäre ich 20, müsste ich aber sagen: Leider nicht gut!“

Ein altes Auto scheppert eben. Das ist der Grund, warum wir – die Generation 60 + – zur Hochrisikogruppe gehören. Unsere Generation mit ihren Begleiterkrankungen landet unweigerlich auf der Intensivstation. Und: Die ersten Toten in Österreich waren alle Patienten auf der Intensivstation.

Wir haben nur einen Schutz: strikte Isolation. Das ist schwer! Aber lebensrettend.

Auch ich habe sieben Enkel und weiß, dass ich sie ebenso wie meine Kinder viele Wochen nicht sehen werde. Aber ich möchte sie noch viele Jahre begleiten und daher muss ich jetzt eben verzichten. Bitte befolgt die Regeln: Keine Kontakte, lasst euch Lebens­mittel, Hygieneartikel und Medikamente bringen. Nützt den ORF, elektronische Medien, telefoniert – nur verzichtet für einige Zeit auf familiäre und andere zwischenmenschliche Kontakte – ihr wollt doch so wie ich noch viele Jahre leben, noch vieles sehen.

Deshalb: Meiden wir Menschenansammlungen, lassen wir uns helfen, halten wir uns an die vom Parlament einstimmig beschlossenen Vorgaben – das ist unsere Chance, noch länger
in unserem wunderschönen Land leben zu können.